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Französischer Atomkraft-Ausfall, Deutschland und Schweiz helfen aus
Frankreich hat beim Strom die schlechteste Versorgungssicherheit von West- und Mitteleuropa.
Grund dafür ist eine Monokultur, Dreiviertel der Stromversorgung basieren auf chronisch unzuverlässigen Atomkraftwerken.
Den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion hat Frankreich gründlich verschlafen.
Immerhin wird Windenergie und Solarenergie zugebaut, aber relativ wenig. Weil Frankreich eine Atommacht bleiben will, muss der Kreislauf der militärischen und zivilen Atomkraftnutzung auch weiterhin in Betrieb bleiben, wie in Grossbritannien. Da ist es egal, wieviel der Atomstrom wirklich kostet.
Ueblicherweise exportiert die Schweiz tagsüber Strom nach Frankreich, wenn er teuer ist, und importiert in der Nacht, wenn der Strom billig ist, und verpumpt ihn in unseren Pumpspeicherwerken, wo er in Form von potentieller Energie gelagert wird.
Nur sind zur Zeit soviele französische Reaktoren ausser Betrieb, dass die Schweiz und Deutschland 24h am Tag Strom in grossen Mengen nach Frankreich exportieren müssen, um das französische Netz stabil zu halten.
Das wirkt sich auch auf die Strommarktpreise aus. In Frankreich sind sie wegen der Knappheit für die heutige Lieferung auf 56,4 Rp/kWh gestiegen. In der stark mit Frankreich vernetzten Schweiz hat das den Strommarktpreis auf 35,7 Rp/kWh gehoben. Deutschland ist zwar auch Stromexporteur nach Frankreich, aber weil Deutschland im Moment mehr als genug Windstrom hat, liegt der Strommakrtpreis dort bei nur 7,7 Rp/kWh.
Frankreich beweist einmal mehr: Die Atomstromproduktion ist unzuverlässig, und führt zu höheren Strommarktpreisen, die verzögert auch bei den Stromkonsumenten ankommen.
Drei Grafiken:
Karte der Strommarktpreise Europas für den 4.4.2022, Angaben in Euro pro MWh
Die Schweiz exportiert in der Nacht über 2’000 MW nach Frankreich
Die Schweiz exportiert am Tag über 1'400 MW nach Frankreich