#22


Einstürzende Neubauten


Selbst in modernsten Reaktoren sind schwere Unfälle bis hin zur Kernschmelze möglich.


Auch bei den angeblich hochmodernen Reaktoren vom Typ EPR, an denen der französische Atomkonzern Framatome/Areva aktuell in Finnland, Frankreich und Großbritannien baut, sind schwere Unfälle bis hin zur Kernschmelze möglich. Große Mengen radioaktiver Stoffe könnten in die Umgebung gelangen. Die Leittechnik, die den Reaktor steuern und im Notfall sicher herunterfahren soll, hielten die finnische, britische und französische Atomaufsicht gar für so riskant, dass sie dagegen mit einer gemeinsamen Erklärung protestierten.


Nicht einmal gegen den Absturz eines großen Flugzeugs ist der neue Reaktortyp ausreichend geschützt. Doch anstatt den Bau zu stoppen, stempelte die französische Regierung die brisante Expertise lieber zur militärischen Verschlusssache.


Dem Reaktordruckbehälter des EPR nahe Flamanville in der Normandie bescheinigt die Atomaufsicht sogar explizit «verminderte Sicherheit»: Boden und Deckel sind viel zu spröde. Scheitern lassen will sie die Inbetriebnahme daran aber nicht.


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